„Feedback“ Nikolaus Koliusis oder: Wie es in den Wald hineinruft, so tönt es auch heraus

Foto S Liessegang

 

Mit der Neuinstallation in der großen Magistrale auf der Ebene 0 ist ein Spiel mit der Sprache im Klinikum eingezogen. Ein blaues Band säumt den Weg, weiße Worte tauchen auf. Bekannte, allgegenwärtige Worte wie Guten Morgen, müde oder Langeweile. Vereinzelt erscheinen sie wie Bilder. Gemeinsam werden sie zu einem Gedicht, dessen Inhalt jede/r selbst entwirft. Ein absichtsloses Spiel mit Sprache, welches absichtlich den Alltag der Menschen ins Spiel bringt. Die Ausstellung ist eine Weiterführung der Reflektion, die aus der Ausstellung „Was macht die Kunst im Uniklinikum“ hervorgegangen ist. Mit dieser Ausstellung rückte die Sprache/ das Wort als vertrautes Medium der alltäglichen Kommunikation in die Aufmerksamkeit des Projekts „Kunst im Uniklinikum“.

 

Die Intervention mit „Bitte Danke“ im März 2020, war ein erste Setzung, die diesem „Medium Sprache“ Raum gab. Die neue Ausstellung „Feedback“ – entstanden in der fortgesetzten Kooperation mit Nikolaus Koliusis – erprobt das Wort als Möglichkeit den Betracher*Innen einen „Poetischen Raum“  mitten im Klinikalltag anzubieten.

Wie Fenster verschränken diese Worte den alltäglichen Umgang mit Menschen und Dingen im Klinikum mit den Weiten des privaten und beruflichen Lebens. Begrüßung: „Guten Morgen“, Wünsche: „MAL-PAUSE“, Sehnsüchte: „Mal-Zeit“ oder Zweifel: „JAber“ wechseln sich ab mit direkten Ansprachen: „Dich“, oder Aufforderungen „Komm“. Jeder Blick fängt ein anders Wort auf, nimmt es mit, oder lässt es liegen, so beiläufig, wie wir den Menschen im Gang begegnen: manchem Blick begegnen wir, manchen übersehen wir, anderen Blicken antworten wir. Jedes Wort ist so selbstverständlich, wie es eine Bedeutungsfülle aufruft, die einmalig und individuell ist. Keine vor-geschriebenen Geschichten. Ein Impuls ins Blaue.

 

 

Foto: S.Liessegang